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Sensu – die lange Tradition des japanischen Faltfächers
Übersetzt bedeutet das japanische Wort Sensu, das aus den beiden Schriftzeichen 扇 (sen) und 子(su) besteht, im Deutschen Fächer. Damit ist hauptsächlich der Faltfächer gemeint, der auch unter dem Namen Ogi bekannt ist. Neben diesem gibt es in Japan noch den Uchiwa, den Blattfächer.
Sie gibt es in Japan seit dem sechsten Jahrhundert und wurden von China eingeführt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um den Uchiwa. Der eigentliche Sensu, der Faltfächer entstand erst einige Jahrhunderte später. Er ist eine Erfindung von japanischen Handwerkern. Damals entstand auch eine eigene Berufsgruppe der Fächermacher. Europa entdeckte das elegante Accessoire erst im 19. Jahrhundert und es ist seitdem auf der ganzen Welt beliebt.
Bei der Herstellung des Sensu bedarf es viele aufwendige Arbeitsschritte durch gut ausgebildete Fächermacher, die bis ins kleinste Detail arbeiten. Die Stäbe des originalen japanischen Fächers bestehen fast immer aus Bambus oder aus Zypressenholz. Der restliche Teil ist meist aus Papier hergestellt. Heutzutage und zum Teil damals bestanden sie ebenso aus Materialien wie Seiden, Elfenbein und Horn. Nachdem Bemalen des Blattes, maschinell oder händisch, ist es bereit zum Falten, das einen sehr großen Arbeitsaufwand darstellt. Zum Schluss erfolgt das Leimen und Montieren.
Der Fächer damals und heute
Während der Uchiwa für viele Jahrhunderte nach Einfuhr dem japanischen Hochadel vorbehalten war, war der Faltfächer für die Bürger dar. Das änderte sich jedoch im Laufe der Zeit und der Uchiwa war nicht länger ein Statussymbol der Herrscherwürde. Nachdem der Sensu in die europäische Welt gelangte, bedienten sich hauptsächlich Adelige. Er war als Schmuck für die Hofdamen nicht mehr wegzudenken.
Nicht nur zum Fächern gedacht
Die Idee hinter dem guten Stück ist, dass der Effekt des Fächerns kühlend wirken soll. Vor allem in früheren Zeiten, als es noch keine elektronische Mittel gab, war er sehr hilfreich. Durch sein schickes Aussehen bekam er einen vielfältigeren Einsatz. Er war in vergangenen Tagen der Begleiter einer jeden Dame, in Europa wie in Asien.
In japanischen Kunstformen wie dem No-Theater oder einer Teezeremonie ist er immer dabei. Den Sensu findet man als Dekoration an vielen kahlen Wänden, wegen seiner schönen Form und vor allem der Bemalung mit unterschiedlichen japanischen Motiven oder Schriftzeichen. In der ganzen Welt sind diese Fächer beliebt, besonders bei jenen, die den japanischen Stil mögen.