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Traditionelles japanisches Schuhwerk
Der Geta ist, kurz und knapp gesagt, eine japanische Holzsandale. Diese Holzsandalen werden in der Regel zu einem Kimono getragen. Zusammen stellt dieses Ensemble eine Art traditioneller Kleidung im japanischen Kulturraum dar.
Erwähnt werden sollte zudem das der Geta für gewöhnlich relativ hohe Sohlen haben. Diese hohen Sohlen beruhen auf vergangene Zeiten, in denen die Straßen noch sehr schmutzig waren und man wollte damit die Füße vor dem Dreck auf den Straßen schützen.
Ferner sollte gesagt werden, dass es den Geta in vielen verschiedenen Ausführungen gibt. Hierzu später mehr.
Zunächst aber etwas über das typische Aussehen eines Geta.
Das Fußbett, welches auch oftmals Sockel oder aber Plateau genannt wird, ist komplett aus dem Rohstoff Holz gefertigt. In diesem Fußbett werden Riemen befestigt, sodass dieser Riemen zwischen dem ersten und dem zweiten Zeh Halt für den Fuß findet. Ähnlich wie bei einem Flip Flop, welcher in der heutigen Zeit sehr verbreitet sein dürfte.
Dieses Fußbett wiederum ist nochmals auf zwei hölzernen Plateaus angebracht.
Ähnlich wie bei einem Schuh mit Absatz. Diese zwei hölzernen Plateaus sollen, wie bereits erwähnt, den Fuß von der dreckigen Straße fernhalten und zudem soll die Lücke des Sockels beziehungsweise des Plateaus das Gewicht des Schuhes niedrig halten und zusätzlich gegen Abrutschen, zum Beispiel auf nassen Wegen, sichern.
Nun zu den unterschiedlichen Ausführungen des Geta:
Odawara Geta
Der Odaware wurde im 18. Jahrhundert entwickelt und war überwiegend auf den Fischmärkten von Tokio zu finden.
Der Odaware ist auch heute noch bekannt als die Urform des sogenannten Trockenwetter-Geta.
Besonderheit an ihm war, dass die Sohle sehr leicht ausgetauscht werden konnte, wenn diese zu sehr abgenutzt war.
Weiteres Highlight war der aus Leder angefertigte Riemen. Kein Wunder, dass der Odawara als eine Art Statussymbol und insbesondere von den Händlern des Fischmarktes getragen wurde.
Ashida Geta
Die Ausführung mit der Bezeichnung Ashida ist vom Grundaufbau genau wie ein gewöhnlicher Geta.
Der einzige Unterschied besteht nur in der etwas höheren Sohle.
Erwähnenswert ist auch, dass man diese Variation in der Heian Periode bis hin zur Edo Periode getragen hat.
Des Weiteren ist diese Art eher für regnerische Tage gedacht und konzipiert worden.
Im Übrigen, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Ashida traditionelle Schulkleidung an höheren Schulen.
Kein Wunder, dass man gebildete Schüler mit Ashida assoziiert.
(Erwähnt sei, dass dies in Kombination mit langen Mäntel und Hüten passiert.)
Yama Geta
Der Yama beruht ebenfalls auf dem Grundaufbau des herkömmlichen Geta.
Der Unterschied hier liegt nur bei der Verarbeitung des Fußbettes und der Sohle.
Beides ist nämlich aus einem Stück Holz gefertigt.
Ebenso typisch für den Yama ist die rechteckige Form sowie die Fertigung aus dem Holz des Blauglockenbaums.
Der Yama trug man übrigens bevorzugt in der Edo Periode. Ganz normalen Zimmerleute fertigten und verkauften den Yama.
Yoshiwara Geta
Der Yoshiwara ist im Prinzip genau wie der oben beschriebene Yama.
Der Unterschied ist lediglich das Material, mit dem dieser Geta angefertigt wird.
Für den Yoshiware nimmt man bevorzugt Sicheltannenholz und für die Riemen Fasern des Bambusses.
Yoshiware trug man eher in der Edo Periode. Diese verteilte man überwiegend an die Gäste der Vergnügungsviertel, wenn Regen fiel.
Yanagi Geta
Typisch für den Yanagi ist das Material Weidenholz, welches zur Anfertigung des Fußbetts herangezogen wurde.
Die Sohle dagegen war aus edlem Magnolienholz.
Der Yanagi ist, bis auf das Material, der Grundform dieses Schuhwerks nachempfunden.
Robo Geta
Man trug den Robo in der sehr frühen Edo Periode.
Merkmal sind die Sohlen, welche oft sehr unterschiedlich geformt sind.
Weiteres Merkmal ist, dass auf der Oberseite des Fußbetts die verarbeiteten Nägel zu sehen waren.
Ba Geta
Der Ba gilt als der sogenannte Ur-Geta.
Typisch für den Ba ist das viereckige Fußbett und die sehr auffällig und unterschiedlich geformten Sohlen.
Das Material für den Ba stammte von der Sicheltanne.
Im Übrigen, der Name, welcher übersetzt Pferd ist, stammt vom Ton, den man erzeugt wenn die Sohle auf den Boden auftritt. Eben ähnlich wie eine Hufe vom Pferd.
Koma Geta
Der Koma ist die Weiterentwicklung des Ur-Geta mit der Bezeichnung Ba.
Im Gegenzug zum Ba kann man den Koma aber auch bei trockenen Wetter tragen.
Der Koma wurde darüber hinaus im 17. Jahrhundert von Frauen sowie auch von Männern getragen.
Dies nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch im Alltag.
Diese Variante ist bis zum Beginn der Meiji Periode das am meisten verbreitetste Geta-Schuhwerk.
Kiri Geta
Luxusartikel in Sachen Geta-Schuhwerk.
Dies ist die optimale Bezeichnung eines Kiri.
Dieses sehr teure Schuhwerk zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er komplett schwarz lackiert ist.
Später war er eher naturbelassen.
Den Kiri entwinkelte und vertrieb man zudem kurz nach der Verbreitung des Koma. Also im 17. Jahrhundert.
Ipponba Geta beziehungsweise auch Tengu Geta
Tengus (japanische Fabelwesen) tragen diese Variante sehr häufig.
Diese sind nämlich nicht mit einer zweigeteilten Sohle, sondern mit nur einer Sohle beziehungsweise einem Quersteg pro Schuh.
Überwiegend Akrobaten und Straßenkünstler trugen diese Variante um ihren ausgeprägten Gleichgewichtssinn zur Schau zu stellen.
Heutzutage ist der Ipponba vorwiegend in Wellnesseinrichtungen sowie im Bereich der Chiropraktik zu finden.
Wie bereits erwähnt stärkt man beim Tragen eines Ipponba den Gleichgewichtssinn aber man beansprucht auch die Beinmuskeln.
Pokkuri Geta beziehungsweise auch Okobo Geta
Überwiegen Maikos (Lehrgeishas) trugen die Pokkuri.
Aber auch von den Kurtisanen von Yoshiwara und Shimabara weiß man, dass diese die Pokkuri sehr gerne und häufig getragen haben.
Heute tragen junge Mädschen die Pokkuri, da diese sehr hoch sind.
Weiteres Merkmal ist die Unterseite, da diese oftmals weiß oder aber schwarz lackiert ist.
Oftmals kann man die Pokkuri auch überzogen mit Tatami entdecken, was jedoch eher selten vorkommt.