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Netsukes – Der Ursprung
Der japanische Kimono hatten früher keine Taschen. Der Kimono wurde mit Hilfe eines Gürteltuches (auch als Obi in Japan bezeichnet) zusammen gehalten. Die kleinen Gegenstände, die sich normalerweise in der Tasche befinden, hat man damals in ein kleines Behältnis (Säckchen oder Schachtel) gepackt und dieses Behältnis hat man dann an das Gürteltuch gebunden. Dabei war die Netsukes eine Art Anhänger, durch den man durch die zwei Öffnungen eine Schnur durchgezogen hat. Dadurch wurde dann verhindert, dass das, was am Gürteltuch hing, herunter rutschte.
Dabei wird die Öffnung, die zum Durchziehen der Schnur in das Netsuke rein geschnitzt wurde, auf Japanisch himotsshi genannt. Wenn eine natürliche Öffnung vorhanden ist, so handelt es sich dann dabei um einen natürlichen himotoshi.
Neben dem praktischen Nutzen wurden diese Anhänger von deren Eigentümern auch als Statussymbol verwendet. Dadurch entwickelte sich der Anhänger von einem Gegenstand mit praktischem Nutzen zu einem Kunstgegenstand mit einem hohen Niveau. Diese Anhänger waren mehrere Jahrhundert (17. bis 19. Jahrhundert) in Benutzung. Danach wurde auch von den Japanern ab Beginn des Meiji Zeitalters westliche Kleidung getragen und übernommen. Somit wurde dann dieser Anhänger zum täglichen Gebrauch nicht mehr für die Kleidung benötigt.

Die unterschiedlichen Anhänger-Arten bei den Netsukes
Bei dem „katabori handelt es um kompakte und normale Ausführung. Der „sashi“ ist ein langer und dünner Gegenstand. Der „kagamibuta“ hat die Form einer Schüssel, die mit einem Deckel versehen ist und der „manju“ verfügt über eine flache und runde Form und hat die Ähnlichkeit mit einem Knopf.

Die verarbeiteten Materialien
Die Anhängerart gibt es in sehr unterschiedlichen Materialien. Ein Großteil besteht aus Holz sowie Elfenbein. Dabei ist das hier eingesetzte Material aus Holz nicht auf bestimmte Baumarten beschränkt. Die hier verwendeten Holzarten sind größtenteils außerhalb von Japan nicht bekannt. Neben den bereits erwähnten Materialien Elfenbein und Holz, wurden unter anderem auch Muscheln, Keramik, Knochen oder Bernstein verwendet.
Bei Sammlern dieser Anhängerart sind die Ein- und Ausführ-Vorschriften in Bezug auf die Gesetzgebung in den einzelnen Ländern, die es dort zum Schutz von aussterbenden Arten gibt, wichtig. In den meisten Ländern ist die Gesetzgebung unterschiedlich. Innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten ist der Verkauf und Kauf von Materialien, wie antikes Elfenbein, legal und man benötigt hierfür keine besondere Genehmigung. Bei Ausfuhraktionen außerhalb der EU-Mitgliedsstaaten ist häufig eine besondere Genehmigung erforderlich.

Die Darstellungen
Als Vorlage für die auf dem Anhänger angebrachten Darstellungen hat man dort auch die entsprechenden Tiersternzeichen (asiatischer Bereich) verwendet und diese Motive waren sehr beliebt. Aber auch geschichtliche Darstellungen sowie Szenen aus dem Alltag hat man verwendet.

Der Schnitzer
Den Schnitzer bezeichnet man auch als Netskukeshi. Diese Schnitzer kommen aus künstlerischen Berufen. Dabei waren einige der Schnitzer Maler, andere Schnitzer hatten einen handwerklichen Hintergrund als Puppen- oder Maskenhersteller. Hierbei sind die meisten dieser Anhänger nicht signiert. Im alten Japan wurden Gegenstände, mit Ausnahme von Gemälden sowie Grafiken, in der Regel nicht signiert. Ein Buch aus dem 18. Jahrhundert (Soken Kishio) enthält eine Liste der in der damaligen Zeit bekannten Schnitzer.

Zeitgenössische Anhänger
Als dieser Anhänger nicht mehr als Gegenstand des täglichen Gebrauchs eingesetzt wurde, sind diese Anhänger trotzdem weiter für den Export in andere Länder (hauptsächlich westliche Länder) produziert worden. Dabei waren diese Export-Anhänger auch von hoher Qualität. Heutzutage gibt es noch ungefähr 50 bis 100 professionelle Künstler auf der ganzen Welt (auch teilweise außerhalb von Japan), welche diese Anhänger von einer hohen Qualität schnitzen. Dabei kostet heutzutage einen von einem bekannten Künstler geschaffener Anhänger mehrere Tausend Dollar.

Der Wert der Netsukes
Heute sind die Anhänger in Europa sehr gefragt. Dabei waren diese Anhänger bis in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kaum etwas wert, bis eine immer mehr werdende Anzahl von Sammeln diesen Anhänger entdeckte. Dabei befinden sich heute die umfangreichsten und besten Sammlungen im westlichen Ausland. Hierbei reicht dann die Preisbasis von 100 Euro bis für die sehr seltenen Stücke bis zu 100.000 Euro als Obergrenze. Entscheidend für den Preis sind die Qualität der Schnitzers, die Originalität sowie die Darstellungsart.