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Welche Kimono Farben soll ich tragen?
Die Kimono Farben, Motive und Muster geben Aufschluss über das Alter der Trägerin oder des Trägers.
Grundsätzlich gilt hier, dass die Muster und Farben in der Jugend größer, auffälliger und bunter sind als im Alter.
Ältere Japanerinnen bevorzugen Kimonos mit kleinen, abstrakten Mustern und in gedeckten Farben.
Männerkimonos sind allerdings unabhängig vom Alter des Trägers generell in dunklen und gedeckten Kimono Farben angefertigt.
Kinder hingegen dürfen ihre Kimonos in leuchtend hellen Farben tragen. Rot, Pink, Blau, Giftgrün und Lila mögen Kinder besonders gern.
Auch junge Mädchen und ledige junge Frauen bevorzugen leuchtende Farben, greifen aber auch häufig auf Pastelltöne zurück.
Bei den Motiven für einen Kimono gibt es durchaus auch regionale Unterschiede. Vorherrschend sind Abbildungen natürlicher Gegenstände oder traditioneller Artefakte.
Blumen, Vögel und ganze Landschaften, aber auch Handtrommeln oder Wasserräder sind als Motive auf den unterschiedlichen Stoffen für einen Kimono zu finden.
Für die Futterstoffe des Kimono wird in der Regel ein wollweißer oder cremefarbener Stoff verwendet. Am Saum oder an den Vorderkanten des Untergewandes bringt man häufig ein farblich zum Oberstoff passender Streifen an. Im unteren Teil der Kimonoärmel kann das Futter auch aus roter Seide bestehen.
Die Farben der japanischen Braut
Ein Brautkimono zum Beispiel besteht in der Regel aus den Farben rot, schwarz und weiß.
Darüber hinaus ist er mit einer dichten Stickerei aus Gold- und Silberfäden überzogen. Häufig wird auch Gold- oder Silberfolie als Schmuck verwendet.
Dabei wird der Kimono so steif, dass er fast von allein stehen bleibt. In Japan gelten die Kimono Farben Rot, Orange und Weiß als Glücksfarbe, während Schwarz eine zeremonielle Bedeutung hat.
Ein Brautkimono verfügt in der Regel über einen dick wattierten Saum und eine weite Schleppe, auf der die Dekoration des Stoffes besonders gut zur Geltung kommt.
Der Brautkimono wird vorne offen getragen, damit das reich geschmückte Untergewand sichtbar bleibt. Für den westlichen Geschmack wirken die japanischen Hochzeitskimonos sehr überladen.
Für die japanische Frau hingegen ist er der Inbegriff von Eleganz.
Schlicht soll es sein für Ehefrauen
Kimonos für verheiratete Frauen werden in der Regel aus gedeckten Kimono Farben wie Blau, Grün, Braun oder Grau hergestellt. Die Muster sind eher schlicht und oft abstrakt.
Ein Bambusgitter ist ein sehr beliebtes Stoffmuster für die Kimonos von verheirateten oder älteren japanischen Frauen. Grundsätzlich gilt die Regel, dass das Muster adäquat zum Alter der Trägerin immer kleiner und unauffälliger wird.
Für festliche Anlässe wie Hochzeiten und Jubiläen, aber auch für Trauerzeremonien, ist ein schwarzer Kimono geeignet. Dabei kann der Kimono, wenn man es nicht gerade zu einer Beerdigung trägt, im unteren Teil und an den Ärmeln durchaus auffällige und bunte Muster tragen. Auch auf den Ärmeln sind Muster erlaubt.
In der Regel befinden sich auffällige Muster bei einem schwarzen Kimono auf der linken Vorderseite. Wird der Kimono zu einer Trauerzeremonie getragen, kann man durch ein seitenverkehrtes Anlegen den verzierten Teil einfach überdecken.
Während die traditionellen japanischen Männerkimonos im alten Japan durchaus sehr bunt waren, hat sich ab dem 19. Jahrhundert hier ein Wandel vollzogen.
Inzwischen sind Kimonos für Männer, möglicherweise auch durch den Einfluss aus der westlichen Welt, wesentlich unauffälliger.
Ein Männerkimono stellt man heute aus Stoffen in gedeckten, eher dunklen Kimono Farben her und weist allenfalls kleine geometrische Muster auf. Die Futterfarbe ist in der Regel dunkelblau.
Welche Kimonofarben soll ich tragen?
Kimonos werden in allen nur erdenklichen Farben und Farbtönen hergestellt und verkauft. Von hellen Farben über eher gedecktere Töne bis hin zu schlichtem Schwarz: Für fast jeden Geschmack lassen sich die passenden Kimono Farben finden. Bei der Farbgebung spielen allerdings noch andere Dinge, als der persönliche Geschmack des Trägers eine Rolle: Manche Farben oder Farbgebungen werden traditionell mit bestimmten Berufen, Geisteshaltungen oder sogar dem Familienstand in Verbindung gebracht. Zwar spielt diese Bedeutung besonders in der westlichen Welt eine eher untergeordnete Rolle, aber dennoch ist es wichtig zu wissen, welche Bedeutungen die einzelnen Farben haben oder einmal hatten. Außerdem kann man so mit Expertenwissen zu Kimono Farben glänzen, sollte man gefragt werden:
Rot
Auch im traditionellen Hochzeits-Kimono lässt sich Rot finden, was, wenn er nicht gerade von einer Braut getragen wird, für Verwirrung sorgen könnte. Die Verwechslungsgefahr ist allerdings sehr gering, da Brautkimonos oft mehrfarbig und reich geschmückt sind.
Weiß
In Japan hat die Farbe Weiß übrigens eine recht ähnliche Bedeutung wie im Westen, das heißt, sie steht für Reinheit, Unschuld und Reinigung. Wer also einen weißen Kimono trägt, der betont traditionell die eigene Reinheit und Unschuld, ganz ähnlich wie es weiße Kleider im Westen tun. Besonders gern kombiniert man ein weißer Kimono mit aufwendigen oder außergewöhnlich edlen Stickereien. Da man diese auf weißem Hintergrund besonders in den Fokus rückt und so besonders gut zur Geltung kommen.
Gelb / Gold
Wie schon bei roten Kimonos gilt auch hier: Ein leuchtend gelber Kimono wird eher von jungen Menschen getragen, während gesetztere Töne durchaus auch für Erwachsene geeignet sind. Die Kimono Farben Gelb und Gold Verbindet man im asiatischen Raum oft mit Mut. Der Grund dafür ist die Krysantheme, die in China das Kaiserwappen schmückt und dem man mit der Göttin Amaterasu in Verbindung bringt.
Ein gelber Kimono ist trotzdem eher etwas für Frauen, da Männer traditionell zu dunklen Farben greifen. Natürlich gilt das nur in einem historischen Kontext. Besonders in westlichen Ländern steht jedem die Wahl der Farbe seines Kimonos völlig offen.
Blau
Ein dunkles Blau ist bei Männerkimonos sehr beliebt, da es schlicht, gleichzeitig aber mit Bedeutung aufgeladen und würdevoll ist. Himmelblaue Kimonos werden hingegen eher junge Frauen tragen, die damit Leichtigkeit und Lebensfreude ausdrücken möchten.
Grün
Grün wird in Japan, wie auch im Westen, mit der Natur in Verbindung gebracht. Einen grünen Kimono kann man also als Ausdruck der eigenen Naturverbundenheit betrachten. Übrigens: Die Farbe Grün wurde in Japan lange nicht als eigenständige Farbe, sondern als eine Art Ableger der Farbe Blau angesehen. Das tat ihrer Beliebtheit allerdings keinen Abbruch und so ist Grün auch heute noch eine sehr beliebte Farbe für Kimonos bei Jung und Alt. Auch hier gilt natürlich wieder: Je strahlender und kräftiger die Farbe, desto jünger sollte ihr Träger sein. Wer am 29ten April einen grünen Kimono trägt, der macht übrigens alles richtig. An diesem Tag feiert man in Japan den „Tag des Grüns“, bei dem es um Naturverbundenheit und -Schutz geht.
Schwarz
Auf der anderen Seite steht die Farbe Schwaz auch für die weibliche Energie und ihr wird nachgesagt, schnell verführerisch und aufreizend zu wirken.
Trotz dieser teilweise negativen Assoziationen ist Schwarz eine der verbreitetsten Farben für Kimonos. Besonders Männer greifen gern zu einem schwarzen Kimono, da diese Farbe eine besondere Schlichte aufweißt, aber dennoch elegant wirken kann.
Lila
Besonders in blasseren Tönen ist Lila eine der beliebtesten Kimono Farben. Sie wird von beiderlei Geschlecht gern getragen. Wobei Männer eher zu den dunkleren Tönen greifen und Frauen sich in den blasseren Varianten dieser Farbe schmücken. Auch wenn in westlichen Ländern immer wieder negative Assoziationen mit dieser Farbe entstehen (So hält sich beispielsweise hartnäckig das Gerücht, Lila würde für sexuelle Frustration stehen.) so bleibt es doch eine Farbe, die an Eleganz kaum zu übertreffen ist. In asiatischen Ländern wird sie oft mit Prozessen des Übergangs in Verbindung gebracht, wobei natürlich wichtig ist im Kopf zu behalten, dass Kimono Farben auch dort kein Gesetz sind.